Gleich einem Rattenschwanz

Wir haben ihn alle, diesen 'Rattenschwanz', den wir hinter
uns her ziehen, der unser Leben in allen erdenklichen Belangen
beeinflusst, und dies mit unglaublicher Macht und einer enormen
Durchsetzungskraft. Hier unterscheidet sich der Glückliche ebenso
wenig vom Unglücklichen wie der Erfolglose vom Erfolgreichen, und
der Kranke ist ihm genau so ausgeliefert wie der Gesunde.

Wovon ich hier spreche, sind unsere Mütter und Väter, unsere Familien,
unsere Ahnen, unsere vorausgehenden Inkarnationen; und sie alle mit ihren
Prägungen, ihren Schicksalen - den schlimmen wie den 'guten' - und allem,
was bei ihnen bereits erlöst oder aber noch unerlöst ist.
Dies alles bezeichne ich - keineswegs abwertend - als den 'Rattenschwanz'.
Warum? - Weil wir ihn bei uns tragen, ihn hinter uns her ziehen, unzertrennlich
mit ihm verbunden und ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind.

Deswegen braucht kein so genannter 'Versager' mit seinem Selbstbewusstsein in Konflikt zu geraten, denn er ist
nicht weniger gut als sein erfolgreicher Nachbar, welcher sich wiederum nichts auf seinen Erfolg einzubilden braucht.
Der glückliche Mensch, der sein Leben mit Fülle gestaltet, meistert es vielleicht nicht halb so gut wie ein Unglücklicher, der sein Glück
verzweifelt und doch erfolglos sucht. Und ein mit Gesundheit gesegneter Mensch ist genau dies - gesegnet nämlich - im Gegensatz zu jenem Kranken, der vielleicht ein gesünderes Leben führt und dennoch erkrankt ist. Die einen haben 'Glück' gehabt und die anderen nicht, das ist alles. Der einen 'Rattenschwanz' ist lange, schwer und hinderlich, jener der anderen leicht und manchmal gleich einem Flügel, der trägt und bewegt.

Warum spreche ich hier davon? - Was ist, das ist. Und nichts ist umsonst. Ich weiß, dass es manchmal schwer ist, doch - ist so ein schwerer Rattenschwanz nicht wie ein Hilfeschrei? So vieles noch unerlöst! Möge ich meinen Ahnen Frieden bringen! Selbstlos. Liebevoll. Zugewandt.